Die Gründung des Forums geht zurück auf die Krise der Berliner Filmfestspiele im Jahr 1970, als Auseinandersetzungen um die Aufführung von Michael Verhoevens filmischer Vietnamkriegsparabel O.K. zum Abbruch des Festivals führten. Schon im Juli 1969 hatten die "Freunde der Deutschen Kinemathek" auf die Schwächen des offiziellen Festivals mit einem "Ergänzungsprogramm" in der Akademie der Künste reagiert. Im Jahr darauf zog das "Undergroundfestival", wie es in der Berliner Presse hieß, in das kurz zuvor eröffnete Arsenal um, wo "aus Anlass der Berliner Filmfestspiele" unter anderem die erste Fassbinder-Retrospektive überhaupt stattfand. Das Programm war so erfolgreich, dass die „Freunde“ vor Jahresende 1970 den Auftrag erhielten, das "Internationale Forum des Jungen Films" als "gleichberechtigte Parallelveranstaltung" neben dem Wettbewerb auszurichten.
Als solche hat das Forum Geschichte geschrieben. Hier erhielten zahlreiche Regisseure, die später Weltruhm erlangten, erstmals eine Bühne. Im Forum wurde und wird das Kino als künstlerische Ausdrucksform gegen Grenzziehungen und Kategorisierungen verteidigt. Stets hat das Forum auf das Neuartige und Ungewohnte gesetzt, egal, ob es darum ging, das Kino als Experimentierfeld zu behaupten oder das Publikumsinteresse für ausdrucksstarke, aber regional begrenzte Kinematografien zu wecken.