Unter dem Titel "Literatur und Film: Konzentrierte Dialoge. Vom Kaiserreich zum Exil", fragt eine von Fabienne Liptay und Stefan Keppler (Freie Universität Berlin und Ludwig-Maximilians- Universität München) veranstaltete Tagung vom 26. bis 28. März nach den vielfältigen Beziehungen von Film und Literatur. Der Auftakt findet am 26.3. im Arsenal mit einem Vortrag von Thomas Koebner (München): "Bürgersatire zwischen Literatur und Film – zum Beispiel 'Die Hose', Regie: Hans Behrendt, nach Motiven des Dramas von Carl Sternheim" statt. Anschließend zeigen wir DIE HOSE (Hans Behrendt, D 1927, am Flügel: Eunice Martins, 26.3.). Die Satire auf Pharisäertum und Untertanengeist in einer deutschen Residenzstadt vor 1914 karikiert einen durch ein lächerliches Missgeschick ausgelösten Seitensprung einer Beamtengattin. Anschließend gibt es einen Umtrunk im Foyer.
MaerzMusik präsentiert
Parallel zur Musique concrète in Paris und der Elektronischen Musik in Köln entwickelte sich in den USA Ende der 1940er Jahre die Music for Tape oder auch Tape Music. Die ersten bekannten Studien zur schöpferischen Nutzung des Tonbands samt einfacher elektronischer Klangerzeugung stammen u.a. von Louis und Bebe Barron. Im Studio der Barrons arbeitete auch John Cage, der 1951 gemeinsam mit den Komponisten Earle Brown, Morton Feldman, David Tudor und Christian Wolff das "Music for Magnetic Tape Project" ins Leben rief. Sie experimentierten mit den Aufzeichnungen elektronischer und auch natürlicher Klänge, kombinierten sie mit Instrumentalmusik, Tanz und bildender Kunst. Die Vorführung der MaerzMusik stellt einige der interessantesten Kompositionen und Dokumentationen dieses Projekts vor. (28.3., Einführung: Volker Straebel)
Eine Veranstaltung von MaerzMusik in Zusammenarbeit mit dem Elektronischen Studio der TU Berlin – Fachgebiet Audiokommunikation.
Präsentation: CARGO Film / Medien / Kultur
Eine neue Zeitschrift, die sich dem Film in allen gegenwärtigen Erscheinungsformen widmet: im Kino, auf DVD, in der Kunst, im Netz, in der intellektuellen Debatte und im pointierten Hinweis. CARGO vermittelt zwischen Theorie und Attraktion, Personen und globalen Zusammenhängen. Am 5. März wird das erste Heft von CARGO Film / Medien / Kultur vorgestellt und durch den Film WHITE DOG (USA 1982) von Samuel Fuller erläutert. "Ein Film über die Umerziehung eines bissigen Hundes. Weil Rassismus das Produkt einer Dressur ist, die gewollte Verwandlung von Furcht in Hass, und weil Fuller eben diese Einsicht vermittelt, ohne Furcht in Hass zu verwandeln, ist WHITE DOG das höchst seltsame Beispiel eines Films über Rassismus ohne Rassisten." (Rainer Knepperges) In Anwesenheit von Ekkehard Knörer, Bert Rebhandl, Simon Rothöhler und Erik Stein.
Rising Stars, Falling Stars
Vaginal Davis, Performerin und Expertin für das Kino der 1920er, präsentiert im Rahmen ihrer Serie den Film KURUTTA IPPEIJI (Eine Seite des Wahnsinns, Teinosuke Kinugasa, Japan 1926), er ist ein Produkt der Gruppe shinkankakuha, die versucht hat, naturalistischen Repräsentationsformen entgegenzuwirken. Ein ehemaliger Seemann arbeitet unerkannt in einer Nervenheilanstalt, um bei seiner wahnsinnig gewordenen Frau zu sein. Der Film kulminiert in halluzinatorischen Sequenzen, in denen wir im Inneren der Patienten miterleben, wie sich die reale Welt in Angst und Wahnsinn auflöst. Am Klavier: Eunice Martins. Anschließend Drinks mit Ms. Davis im Roten Foyer. (14.3.)
Buch- und DVD-Präsentation Audio.Visual On Visual Music and Related Media
Visual Music: Cornelia und Holger Lund (fluctuating images) haben ein Buch mit theoretischen Ansätzen dazu herausgegeben. Sie nähern sich dem Thema von seinen Rändern her (Musikvideo, Expanded Cinema, Games), um es über Schnittstellen und Abgrenzungen zu anderen audiovisuellen Produktionsformen zu konturieren. Aus den Perspektiven von Musik, Film, Kunst, Festival und Software geben die Einblicke in das aktuelle Geschehen, sowohl im experimentellen Bereich als auch im Umfeld der Club-Szene. Eine beigefügte DVD enthält teilweise exklusives Material, unter anderem von Live-Performances und mit Filmen von Mary Ellen Bute, Boulez Republic Grand Ensemble, Pfadfinderei/Modeselektor, Paul Mumford und anderen.
FilmDokument
1921 konstruiert der Techniker, Wissenschaftler und Erfinder Emanuel Goldberg (1881-1970) für die Internationale Camera AG Dresden (Ica) eine kleine aber feine Normalfilmkamera für den Amateur. 1923 stattet er diesen Aufnahmeapparat mit einem Federwerk aus. Nun kann endlich – ohne das lästige Kurbeln – aus der Hand gefilmt werden. Die kompakte Kamera fasst 25 Meter 35mm-Film, wiegt nur 1,5 Kilo; pro Aufzug lassen sich 6 bis 7 Meter Film belichteten. "Mit diesem Modell können nach Belieben gewöhnliche Filmaufnahmen aus freier Hand, solche vom Stativ und Selbstaufnahmen hergestellt werden." (Liste Ica Kinematographen, 1924)
Blickpunkt Potsdamer Platz
Zentrum einer Metropole, Trümmergrundstück, Mauerstreifen, Niemandsland, Großbaustelle, Touristenattraktion – 100 Jahre Geschichte am Potsdamer Platz haben Spuren hinterlassen. Jeweils donnerstags bis sonntags um 17 Uhr zeigen wir Filme, die in ihrer ästhetischen wie inhaltlichen Vielfalt atmosphärisch dichte Zustandsbeschreibungen einer Stadt im Wandel der Geschichte sind.
Klassiker nicht nur für Kinder
Eine Tasche fällt vom Himmel, darin: MILLIONS (Danny Boyle, GB 2004, 7. & 8.3.). Was wie der Einbruch des Märchenhaften in die geordnete Neubausiedlung in Liverpool klingt, in der Damian, sein Bruder Anthony und ihr Vater nach dem Tod der Mutter leben, entpuppt sich als die Fortsetzung der Fantasie mit kapitalistischen Mitteln. Denn Damians Welt ist bereits bevölkert von fantastischen Helden – Heiligen. Anthony nennt ihn deshalb weirdo und votiert für nüchterne Investitionen der Millionen. Damian hingegen will es seinen heiligen Vorbildern nachtun und das Geld unter den Armen aufteilen: Mittels Feldstudie gilt es, die Bedürftigen in der Nachbarschaft zu ermitteln. Boyle entwirft poetisch-skurrile Bilder, die vom Glauben an die Fantasie, nicht ohne satirische Einlagen, erzählen.
Drei Forum-Filme bei Cinéma du Réel
Im Internationalen Wettbewerb des Dokumentarfilm-Festivals Cinéma du Réel (Paris) sind mit Mental, Rachel und Defamation gleich drei Filme aus dem diesjährigen Forum-Programm vertreten.
Hauptpreis für "Treeless Mountain" in Adelaide
Beim 2009 Big Pond International Filmfestival in Adelaide wurde Treeless Mountain von So Yong Kim mit dem Hauptpreis für den besten Spielfilm ausgezeichnet.
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