In der Forumsgeschichte bilden sie eine Trilogie: Die unvergesslichen, klirrend kalten und gleichzeitig sehr warmen Filme des finnischen Regiepaares Anastasia Lapsui und Markku Lehmuskallio über das Leben in Nordsibirien.
TRAINS OF WINNIPEG – 14 FILM POEMS von Clive Holden
Winnipeg stellt man sich als einen kleinen, sehr verschneiten Ort in Kanada vor. Wer bei der Abschlussparty des diesjährigen Images Festivals in Toronto war, erhielt einen Button mit dem Porträt des 70er Jahre-Sängers Burton Cummings („American Woman“). Cummings gab einem Theater in Winnipeg den Namen. Außerdem weiß man über Winnipeg, dass es im Winter einer der kältesten Orte der Welt ist. Und dass Guy Maddin dort herkommt (eine überfällige Retrospektive ist in Planung). Und kennt man jemanden, der mal in Winnipeg war, weiß man, dass man überrascht wird: Der Ort, von dem man nicht viel erwartet, ist voller Künstler und Filmemacher und entsprechender Aktivitäten. Die dort vor langer Zeit gegründete Winnipeg Film Group ist eine der bekanntesten Film-Coops Kanadas.
Die Filme von Andrej Tarkowskij
Wie könnte es anders sein: Auch in diesem Sommer zeigen wir in alter Tradition die Filme von Andrej Tarkowskij, beginnend mit IWANOWO DETSTWO (Iwans Kindheit, UdSSR 1962; 11. & 13.8.) und ANDREJ RUBLJOW (UdSSR 1966–69; 14. & 18.8.), über SOLARIS (UdSSR 1971/72; 17.8.), SERKALO (Der Spiegel, UdSSR 1975; 23. & 29.8.), STALKER (UdSSR 1980; 25. & 31.8.) und NOSTALGHIA (Italien 1983; 19. & 27.8.) bis hin zu seinem letzten, in Schweden gedrehten Film OFFRET (Das Opfer, 1986), den wir mit seinem ersten Film KATOK I SKRIPKA (Die Walze und die Geige, UdSSR 1960) am 25.8. zeigen.
Tanz im August 2006
Vom 17. August bis zum 2. September 2006 findet „Tanz im August 2006 – Internationales Tanzfest Berlin“ statt, veranstaltet vom Hebbel am Ufer und der TanzWerkstatt Berlin. In diesem Rahmen zeigen wir eine kleine Reihe mit filmischen Arbeiten, die in enger Beziehung zum Programm des Tanzfests stehen. Voraussichtlich dürfen wir zu allen Vorführungen Gäste zur Diskussion begrüßen.
Summertime: Festival of Festivals
Auch in diesem Sommer zeigen wir wieder eine Auswahl von Filmen des vergangenen Filmjahres. Es sind Festivalerfolge, aber auch kleinere Filme, die uns gelungen erscheinen. Das Programm bietet anhand einer subjektiven Auswahl die Gelegenheit, die Saison 2005/2006 Revue passieren zu lassen, den einen oder anderen Film wiederzusehen oder aber nachzuholen, was man verpasst hat.
arsenal experimental proudly presents: Michael Snow’s Sshtoorrty or Short Story
Aus dem Programm „Forum expanded“ der diesjährigen Berlinale hat arsenal experimental die neue Arbeit des kanadischen Filmemachers, Künstlers und Musikers Michael Snow übernommen. SSHTOORRTY (in Worten: SHORT STORY, 2005) heißt der 35mm-Film, weil er etwas versucht, was Snow in seiner langen Karriere noch nie gemacht hat: einen narrativen Film. Und wie die meisten beginnt er mit einem Kurzfilm. In einer dreiminütigen Szene liefert ein Künstler ein Bild in die Wohnung seiner Geliebten und wird dabei mit dem eifersüchtigen Ehemann konfrontiert. Es kommt zu Gewalt. Snow faltet die Szene nach ihrer Fertigstellung wie einen Brief in der Mitte zusammen: Anfang und Ende liegen übereinander. Dahinter liegt eine Wiederholungsstruktur, die einen klassischen Kurzfilm zum zwölffachen Loop werden lässt. Der Kinoraum selbst bildet das Vorher und Nachher, das sonst durch ein abendfüllendes Kurzfilmprogramms erzeugt wird. (Sonntags, 20 Uhr)
U, V wie UV-Strahlenfilme
Sonnenstrahlen setzen sich aus mehreren Elementen zusammen: Sichtbare Strahlung (Licht), wärmespendende Infrarot-Strahlung (IR), und ultraviolette Strahlung (UV). Der Projektionsstrahl ist Licht. Es macht sichtbar, was spürbar ist: Man kann sehen, wie die Sonne brennt. Sie bricht das Licht und erzeugt Farbeffekte, die auf Filmmaterial gebannt werden können. HEAT SHIMMER von Arthur und Corinne Cantrill (Australien, 1979) zeigt das flimmernde Farbspektrum. Im Kino breitet sich Hitze aus. Auch in Rainer Werner Fassbinders MARTHA (1973) sieht man an dem grellen, flirrenden Licht, wie sehr die Sonne brennen muss. Sie brennt sich nicht nur in das Filmmaterial, sondern in Marthas Haut. Helmut, der Mann, den sie geheiratet hat, sieht dabei zu. Danach streift er mit seinen Fingern über ihren nackten verbrannten Körper, um sich dann ganz auf sie zu legen. Im Kino breiten sich Schmerzen aus. (12. & 17.7., 2. & 7.8.)
Moving Spirits
"Moving Spirits" ist ein Medienkunstprojekt der Werkleitz-Gesellschaft e.V., in dem neun KünstlerInnen aus Indien und Deutschland sich mit dem wechselseitigen Einfluss spiritueller Ideen zwischen beiden Kulturen auseinandersetzen. Die klassischen Weltreligionen Hinduismus und Christentum bilden jedoch eher den Hintergrund für die Erforschung individueller und hybrider Glaubensvorstellungen. Die drei Videos, eine Auskopplung aus dem Gesamtprojekt, bilden eine abwechslungsreiche Trilogie zwischen Selbstexperiment und filmischer Spurensuche, in der immer wieder die Blickrichtung wechselt.
Magical History Tour – Geschichte des Films in 365 Filmen
Nach der erzwungenen Sommerpause infolge der WM (hoffentlich wurden das Bedürfnis nach Kino und die Neugier auf Filmgeschichte durch diese Unterbrechung neu angestachelt!), setzen wir unsere Filmgeschichtsreihe fort, zunächst mit italienischen Filmen der 50er und 60er Jahre, also aus der Zeit des Post-Neorealismus. Am Anfang stehen zwei Filme des „klassischen“ Neorealismus, die wir nachholen: ANNI DIFFICILI (Schwierige Jahre, 1947) von Luigi Zampa und ROMA ORE 11 (Rom, 11 Uhr, 1952) von Giuseppe de Santis. Letzterer Film ist ein Beispiel des Neorealismus reinster Ausprägung, wie ihn Cesare Zavattini postulierte: Er beschreibt das Schicksal von Menschen, die in den Einsturz eines Treppenhauses verwickelt sind, das infolge des Ansturms zu vieler Arbeitssuchender zusammenbricht. Viele Einzelschicksale werden zu einem Panorama von Zeit und Gesellschaft zusammengesetzt.
arsenal experimental celebrates! Après Cannes: KRISTALL und andere Filme und Videos von Girardet/Müller
Drei Gründe zum Feiern: Der Abschluss der Buch- und Filmtournee „The Memo Book“ zu/mit den Filmen und Videos von Matthias Müller, die Übernahme der gemeinsamen Arbeiten und der Videos von Christoph Girardet in den Verleih arsenal experimental – und nicht zuletzt die Auszeichnung ihres letzten gemeinsamen Films KRISTALL mit dem „Grand Prix Canal+ du court métrage“ beim internationalen Filmfestival in Cannes.
Gefördert durch:
Arsenal on Location wird gefördert vom Hauptstadtkulturfonds
Die internationalen Programme von Arsenal on Location sind eine Kooperation mit dem Goethe-Institut.