Die lebendige Vermittlung internationaler Filmkultur ist Ziel und Aufgabe des Arsenal – Institut für Film und Videokunst: An der Schnittstelle von Theorie und Praxis schafft das Institut Raum für (film)kulturelles Querdenken, im Kino richtet es den Blick auf den unabhängigen und experimentellen Film, als vernetzte Kommunikationsplattform fördert es den dynamischen Austausch von Film, Wissenschaft und Kunst.
Die Arbeit umfasst den Betrieb der Kinos Arsenal 1 und 2, die Durchführung des Internationalen Forums der Berlinale sowie Forum Expanded, den Filmverleih arsenal distribution sowie die Sammlung und Vermittlung von Werken der avantgardistischen Filmgeschichte, des unabhängigen und experimentellen Kinos. Den Vorstand bilden die Filmwissenschaftlerinnen und -kuratorinnen Milena Gregor, Birgit Kohler und Stefanie Schulte Strathaus.
Das Arsenal – Institut für Film und Videokunst erfüllt als gemeinnütziger Verein einen kulturellen Auftrag. Dazu erhält es eine Förderung durch die Beauftragte des Bundes für Kultur und Medien (BKM) und erfährt jeweils projektbezogen Unterstützung von zahlreichen Institutionen und Partnern.
Das Kinoprogramm bietet mit über 1000 Vorführungen jährlich ein Programm, das Historisches und Zeitgenössisches, Wissenschaftliches und Populäres, Hoch- und Subkultur verbindet. Experimentierfreudige Regiedebüts junger Talente, innovative Film- und Videokunst aus allen Ecken der Welt, internationale Filmgeschichte von A bis Z – das Programm ist Ausdruck eines kuratorischen Konzepts, das davon ausgeht, dass Kino stets in Veränderung begriffen und deshalb ständig "neu zu erfinden" ist.
Das Arsenal – Institut für Film und Videokunst veranstaltet in eigener Verantwortung eine Sektion der jährlich stattfindenden Internationalen Filmfestspiele Berlin. Das Berlinale Forum steht für neue Strömungen des Weltkinos und unverbrauchte Erzählformen. Unkonventionelle, essayistische Filmwerke, Langzeitbeobachtungen, Dokumentarfilme, unbekannte Kinematografien – in dieser Sektion der Internationalen Filmfestspiele Berlin begegnet sich alles, was jenseits des Mainstreams liegt. Forum Expanded erweitert das Programm seit 2006 um die Bereiche Experimentalfilm und Videokunst im Kino und im Ausstellungsraum.
Mit zahlreichen Forschungs- und Vermittlungsaktivitäten beteiligt sich arsenal transfer an aktuellen Diskussionen zu Film, Kino und Kunst: Symposien, Filmgespräche, Workshops, Ausstellungen, Lesungen, Publikationen sowie Podiumsdiskussionen begleiten die filmische Praxis und schaffen die Rahmenbedingungen für einen offenen, lebendigen Austausch. Der interdisziplinäre Ansatz öffnet neue Räume: Galerie, Club, mediale Inszenierung – Film ist nicht ausschließlich mit Kino verbunden.
In einer hauseigenen Edition publiziert das Arsenal – Institut für Film und Videokunst Fachliteratur und DVDs.
Die Filmsammlung des Arsenal – Institut für Film und Videokunst umfasst 8.000 Werke. Sie dokumentiert unsere Auffassung von Film(geschichte) als "living archive" und umfasst historische Impulse avantgardistischer Filmgeschichte ebenso wie aktuelle Strömungen der Film- bzw. Videokunst. Die zukünftige Aufgabe besteht verstärkt darin, die Kollektion aufzuarbeiten, zu erweitern und durch nutzungsorientierte Archivierung und Digitalisierung verfügbar zu machen.
Das Verleihprogramm umfasst rund 2.000 Titel. Entstanden ist der Verleih aus dem Wunsch, die Filme des Forums über die Zeit des Festivals hinaus einem internationalen Publikum zugänglich zu machen. Das betrifft auch heute vor allem die Filme, die keinen kommerziellen Verleih finden können. Gezeigt werden sie vor allem in Kommunalen und Arthouse Kinos. 2002 wurde der Bereich um das künstlerisch experimentelle Filmschaffen an der Schnittstelle zur Bildenden Kunst erweitert. Die Präsentation von Videokunst und Experimentalfilmen im eigenen Haus, auf Festivals, in Kunst- und Galerieräumen trägt dazu bei, die Bedingungen des Kinos ständig neu zu erforschen.
Zur Arbeit des Arsenal – Institut für Film und Videokunst gehören darüber hinaus zahlreiche Serviceleistungen: Wir bieten umfassende Beratung und Recherchemöglichkeiten für Kuratoren, Wissenschaftler und Filminteressierte, entwickeln Konzepte und stellen Vorführtechnik für Orte außerhalb des Kinos zur Verfügung. Für öffentliche wie private Veranstaltungen können die Kinosäle inklusive Veranstaltungstechnik angemietet werden.
Foto: Jürgen Keiper