Deutschland 1996 Regie: Stanislaw Mucha |
160 min., 35mm, 1:1.66, Farbe, WP
Produktion: HFF ,Konrad Wolf' Potsdam-Babelsberg. Buch: Stanislaw Mucha. Kamera: Susanne Schüle. Ton: Klaus Barm. Schnitt: Katrin Keller. Uraufführung: 14.2.1997, Internationales Forum des Jungen Films. Weltvertrieb: HFF ,Konrad Wolf, Karl-Marx-Str. 33/34, 14482 Potsdam/Babelsberg. Tel.: (49-331) 7469400, Fax: (49-331) 7469202. |
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Fr 14.02. 19:00 Arsenal |
Die Namen der Sektenmitglieder stammen alle direkt aus der Bibel. So kam es, daß es auf der Erde endlich echte Jungfrauen, die echte Mutter Gottes und den echten Erzengel Michael gab, der eigentlich Michael Miniuk heißt und heute der älteste Imker in Polen ist.
Der Mythos des Propheten Elija, der unter mysteriösen Umständen im September 1939 plötzlich verschwand, ist noch immer lebendig - bei seinen Jüngern genauso wie bei seinen Feinden. Manche sehnen die Rückkehr des verschollenen Wunderheilers und Welterlösers noch heute herbei.
Die Angehörigen seiner Sekte (heute alt wie das Jahrhundert, damals um die zwanzig) graben vor der Kamera die Vergangenheit aus, um sich an den Propheten Elija, an das Zusammenleben mit ihm möglichst genau zu erinnern; wie sie damals versucht haben, die Bibel als eine Art Drehbuch zu verstehen und ihre Höhepunkte (einschließlich der Kreuzigung ihres Propheten und der Hoffnung auf das größte Wunder) wirklich zu erleben.
Die Recherche auf den Spuren des Propheten Elija ist voll von Wundern, von Leben und von Mythologie. Sie führt in die Gegenwart, hat kein Ende und skizziert ein fundamentales Thema der Menschheit im 20. Jahrhundert: eine Gruppe von Menschen, die ihr Leben entsprechend ihren Träumen gestalten wollen. Haben Sie vielleicht etwas von Elija Klimowicz aus Grzybowszczyzna gehört?
Tief ist der Brunnen der Vergangenheit. / Sollte man ihn nicht unergründlich nennen? (Thomas Mann)
Wir wachsen all am Wunder auf, / Nur daß die meisten es vergessen. /Wir alle haben es besessen, / Sie aber gaben es in Kauf / Für hundert Alltagsnichtigkeiten, / In die das Leben uns verstrickt. /Das Wunder würde uns begleiten, / Würd es vom Alltag nicht erstickt. (Alexander von Bernus)
Stanislaw Mucha wurde am 3. Mai 1970 in Nowy Targ (Polen) geboren. Von 1989 bis 1993 studierte er Schauspiel an der Staatlichen Theaterhochschule ,Ludwik Solski' in Krakau. Nach seinem Studium erhielt er ein festes Engagement in Krakau. 1994 brach er sein Engagement ab und begann an der Hochschule für Film und Fernsehen ,Konrad Wolf' Filmregie zu studieren.
1995: Lekarz Lalek (Der Puppendoktor). 1996: POLNISCHE PASSION. 1997: Bausinn.
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