(Emile Habibi - ich blieb in Haifa) Israel 1997 Regie: Dalia Karpel |
58 min., Video, Farbe
Produktion: Transfax Film. Kamera: Noam Tyech. Ton: Daniel Shitrit, Shuki Zuta. Schnitt: Anal Lubarsky. Produzenten: Marek Rozenbaum, Dalia Karpel Uraufführung: 17.2.1997, Internationales Forum des Jungen Films. Sprache: hebräisch, arabisch. Weltvertrieb: Transfax Film Produktion, 7 Aharonson Street, 68102 Tel Aviv, Tel.: (97-23) 516 2746. Fax: (97-23) 516 2744. |
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Mo 17.02. 17:30 Arsenal |
Habibi, der aus einer protestantische Familie in Haifa stammt, war einer der Anführer der palästinensischen Kommunistischen Partei, die in den vierziger Jahren - während des britischen Mandats in Palästina - in den Untergrund gehen mußte. 1947 unterstützte Habibi gemeinsam mit den jüngeren Parteimitgliedern den UN-Plan zur Zweiteilung des Landes Israel. Der konkrete Konflikt um die Frage, ob es möglich ist, das Land Israel zwischen dem palästinensischen und dem israelischen Volk aufzuteilen, nimmt einen wichtigen Teil in Habibis Leben und in seinen Büchern ein.
Trotz der Tatsache, daß große Teile seiner Familie ins Exil gegangen waren, blieb Habibi nach dem Unabhängigkeitskrieg 1948 und der Gründung des Staates Israel in seinem Heimatland, das nun ein jüdischer Staat geworden war. Er wurde später einer der bedeutendsten Führer der kommunistischen Partei Israels und war neunzehn Jahre lang Parteivorsitzender im israelischen Parlament (Knesset). Habibi gründete und leitete die Zeitung 'Elyitkhad', die nicht nur das arabische Organ der Partei war, sondern auch großen Einfluß auf die palästinensische Kultur in Israel hatte.
Sein Leben lang liebte Habibi das Fischen; das Meer war für ihn gleichzeitig eine Quelle der Kraft und Zuflucht vor den politischen Stürmen, die sein Leben heimsuchten. Er rang mit der schwierigen politischen Frage der Identität und war zwischen Loyalität mit seinem palästinensischen Volk und der Anerkennung des Rechts des israelischen Volkes auf ein eigenes Land hin- und hergerissen. Seine Romane handeln von diesem Konflikt; sie sind Elegien über das Schicksal des palästinensischen Volkes.
Der Film wurde gedreht, als Habibi bereits im fortgeschrittenen Stadium an Bauchspeicheldrüsen-Krebs litt, und er verweilt an den wichtigen Stationen seines Lebens: Erinnerungen an seine Jugend, schwierige Phasen, die er in den ersten Tagen nach der Gründung Israels durchlebte, sein Bedauern und seine Sehnsüchte. Das Porträt des Schriftstellers und der Person der Zeitgeschichte Emile Habibi skizziert einen Menschen, dessen Tage gezählt sind; der Film schildert den Menschen, seine Stadt, seine Identität und seine Heimat.
Dalia Karpel wurde 1950 geboren und schloß 1980 ihr Studium an der Universität Tel Aviv ab. Seit 1977 arbeitet sie als Journalistin und Filmemacherin für verschiedene israelische Tageszeitungen, Zeitschriften und Fernsehsender.
1986: The Anonymous Pioneer. 1993: Rafi '93. 1996: How Beautiful the End That Takes Us Back to the Beginning (about the life and work of Emile Habibi); EMILE HABIBI - NISZARTY BE HAIFA.
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