Deutschland 1996 Regie: Hans-Dieter Grabe |
118 min., Video, Farbe
Produktion: Zweites Deutsches Fernsehen. Buch, Kamera: Hans-Dieter Grabe. Schnitt: Christiane Bauer. Redaktion: Rudolf Blank. Uraufführung: 8.12.1996, Zweites Deutsches Fernsehen. Weltvertrieb: ZDF Enterprises, Dr. Alexander Coridaß, Lise-Meitner-Str. 9, D-55129 Hechtsheim. Tel.: (49-6131) 991280, Fax: (49-6131) 991259. |
|
So 16.02. 17:30 Arsenal |
Freitagnachmittag in einem Wohnheim für geistig behinderte Erwachsene. Ingrid Siebert, Lehrerin an einer Schule für Behinderte, stellt sich hier einmal in der Woche einer besonderen Herausforderung, die alle Kraft dieser bescheidenen und zurückhaltenden Frau verlangt: Ihre sechs erwachsenen Schüler sind schwerer geschädigt, als Ingrid Siebert es in ihren bisherigen Berufsjahren erlebt hat. Trotzdem versuchen sie, mit ihrer Hilfe lesen und schreiben zu lernen. Unendlich mühsam und langsam. Aber voller Begeisterung.
Manchmal aber kommen die Kursteilnehmer besonders müde von der Arbeit in der Behindertenwerkstatt zum Unterricht. Hin und wieder plagen ihre auch körperlichen Behinderungen sie mehr als sonst. Außerdem können Erlebnisse vor Unterrichtsbeginn ihre Laune verdorben haben. Dann braucht die erfahrene Pädagogin ihr ganzes Können, um sie immer wieder behutsam in den Unterricht einzubinden, ohne sie zu überfordern.
Ingrid Siebert: "Sie werden bestimmt niemals Sätze schreiben können. Aber sie sollen Spaß haben an dem, was hier geschieht, und insgesamt wacher werden. Sie sollen an Selbstwertgefühl gewinnen und sich ernstgenommen fühlen. Das ist meine Aufgabe: dafür zu sorgen, daß jeder sein Erfolgserlebnis hat, daß sie alle beglückt nach Hause gehen. Und am beglücktesten bin dann ich."
Hans-Dieter Grabe, 1937 in Dresden geboren, studierte von 1955 bis 1959 Regie an der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg. Von 1960 bis 1962 arbeitete er als freier Mitarbeiter beim Fernsehen des Bayerischen Rundfunks. Von ihm stammen zahlreiche Beiträge für die ,Tagesschau' und das Regionalprogramm. Anschließend Redakteur beim ZDF; gesellschaftspolitische Magazinbeiträge und 53 lange Dokumentarfilme.
1968: Die Trümmerfrauen von Berlin. 1970: Nur leichte Kämpfe im Raum Da Nang. 1972: Mendel Schainfelds zweite Reise nach Deutschland; Ludwig Gehm - ein deutscher Widerstandskämpfer; Bernauer Straße 1 bis 50. 1985: Hiroshima, Nagasaki - Atombombenopfer sagen aus. 1994: Er nannte sich Hohenstein (Forum 1995). 1996: FRAU SIEBERT UND IHRE SCHÜLER.
© 1997 Internationales Forum des Jungen Films. Alle Rechte vorbehalten. |